MJ2B

Wohnheim Mosaik Interlaken in Unterseen BE

Projektwettbewerb im selektiven Verfahren, 2014, 1. Rang / 1. Preis

Die Stiftung Helsenberg in Meiringen betreibt seit mehreren Jahren das Wohnheim Mosaik Interlaken an der Gurbenstrasse in Unterseen. Hier werden 22 Personen mit psychischen Beeinträchtigungen stationär betreut. Da eine Erweiterung des Gebäudes am heutigen Standort nicht möglich ist, plant die Stiftung Helsenberg einen Neubau mit 34 Betreuungsplätzen auf dem Areal des Spitals Interlaken.

Das neue Wohnheim Mosaik Interlakenwird in einem dreigeschossigen, kompakten Baukörper untergebracht, der sich subtil und selbstverständlich in den Kontext fügt. Das quaderförmige Volumen ordnet sich der Geometrie der umliegenden Gebäude unter. Durch die ortsbauliche Setzung entstehen definierte und wohlproportionierte Aussenräume.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt westseitig über die Stirnfassade. Das Gebäude erhält dadurch, abgewandt vom benachbarten Seniorenpark Weissenau, eine eigene, klare Adresse. Ein breiter Gebäudeeinschnitt markiert den Haupteingang des Gebäudes. Auf der Südseite besteht ein sekundärer Zugang. Abstellplätze für Fahrzeuge befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang.
Der Grundriss des Erd- und des 1. Obergeschosses ist identisch aufgebaut. Auf der Westseite sind übereinander zwei identische Wohngruppen für 11 Personen untergebracht. Die Ostseite beherbergt Räume für den allgemeinen und den Infrastrukturbereich. Im 2. Obergeschosses liegen zwei weitgehend identische Wohngruppen für je 6 Bewohner sowie eine grosser, gemeinsam genutzter Aussenraum. Lagerräume sowie Räume für die Gebäudetechnik befinden sich im Untergeschoss.
Der Grundriss ist dreibündig aufgebaut. Im Allgemeinen und im Infrastrukturbereich sind die primären Räume jeweils an den Längsseiten angeordnet. In den Wohngruppen liegen sie sowohl an den Längs- wie auch an den Stirnfassaden. Dadurch entsteht eine drehende Grundrisstypologie mit einer dreiseitigen Ausrichtung der Wohnungen. In den Kernzonen befinden sich nebst der Vertikalerschliessung die sekundären Räume.
Durch die Grundrisstypologie entsteht ein dreibündiges (vielseitiges, mehrschichtiges) Erschliessungssystem, das als Rundlauf um die Kernzone führt und fliessend in die offenen Aufenthaltsbereiche übergeht. Jede Wohngruppe verfügt über eine eigene Loggia, welche jeweils an der Gebäudeecke angeordnet ist, und den gemeinsamen Aufenthaltsbereich in zwei Bereiche unterteilt. Im 2. Obergeschoss sind zudem eine grosse Terrasse, sowie zwei begrünte Aussenräume in das Gebäude eingeschnitten, welche die Grundrisstiefe mit Tageslicht versorgen und spannende Sichtbezüge erzeugen.

Daten

Adresse: Weissenaustrasse, CH-3800 Unterseen
Stand: in Planung
Nutzung: Wohnheim, Beschäftigung
Auftraggeber: Stiftung Helsenberg
Planung: 2017 - 2018
Realisierung: 2019 - 2020
Geschossfläche: 3'600 m2
Gebäudevolumen: 13'250 m3
Budget: 12.4 Mio. CHF
Label: Minergie-P-ECO
Baumanagement: HMS Architekten und Planer AG, Unterseen
Bauingenieur: Basler & Hofmann West AG, Zollikofen
Holzbauingenieur: Pirmin Jung Ingenieure AG, Thun
Elektroingenieur: Scherler AG, Bern
HLKS-Ingenieur: Ingenieurbüro IEM AG, Thun
Bauphysik: Pirmin Jung Ingenieure AG, Thun
Akustik: Pirmin Jung Ingenieure AG, Thun
Brandschutz: GVB Services AG, Ittigen
Visualisierungen: loomn architektur visualisierung, Gütersloh D

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